Joachim Neander (* 1650 in Bremen; † 31. Mai 1680 ebenda) war ein deutscher Geistlicher und Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten reformierten Kirchenlieddichter Deutschlands. Seine im Jahre 1680 postum veröffentlichten „Glaub- und Liebesübung – Bundeslieder und Dank-Psalmen“ (in denen auch das Lied „Wunderbarer König“ enthalten ist) waren bahnbrechend für die pietistischen Gesangbücher der reformierten und der lutherischen Kirche.
Neanders bekanntestes Kirchenlied ist wohl das 1679 gedichtete „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, das in viele Sprachen übersetzt wurde.
Seine Lieder dichtete Neander nicht für den offiziellen Gottesdienstgebrauch. Auf dem Titelblatt seiner „Bundeslieder und Dankpsalmen“ heißt es: „Neu gesetzet nach bekannten und unbekannten Gesangsweisen, zu lesen und zu singen auf Reisen, zu Hause oder bei Christenergötzungen im Grünen“.
Auch die von Neander komponierten Melodien finden bis heute bei vielen geistlichen Liedern Verwendung. Dazu gehören unter anderem die Melodien folgender Choräle: „Tut mir auf die schöne Pforte“ (Text: Benjamin Schmolck, 1734), „Auf ihr Christen, Christi Glieder“ (Text: Justus Falckner, 1697) und „Gott ich kann nur staunen“ (Christoph Zehendner, 2004).
Auch heutige deutsche Gesangbücher enthalten Lieder von Neander. So umfasst das Evangelische Gesangbuch sechs Lieder, deren Texte und/oder Melodien von ihm stammen.
Im Übrigen ist das Neandertal nach Joachim Neander benannt. Sein Name findet sich zudem in dem des Neandertalers, weil letzterer wiederum nach seinem Fundort im Neandertal benannt wurde.
1) Wunderbarer König, Herrscher von uns allen, lass dir unser Lob gefallen.
Deine Vatergüte hast du lassen fließen, ob wir schon dich oft verließen.
Hilf uns noch, stärk uns doch; lass die Zunge singen, lass die Stimme klingen.
2) Himmel, lobe prächtig deines Schöpfers Taten mehr als aller Menschen Staaten.
Großes Licht der Sonne, schieße deine Strahlen, die das große Rund bemalen.
Lobet gern, Mond und Stern, seid bereit, zu ehren einen solchen Herren.
3) O du meine Seele, singe fröhlich, singe, singe deine Glaubenslieder;
was den Odem holet, jauchze, preise, klinge; wirf dich in den Staub darnieder.
Er ist Gott Zebaoth, er nur ist zu loben hier und ewig droben.
4) Halleluja bringe, wer den Herren kennet, wer den Herren Jesus liebet;
Halleluja singe, welcher Christus nennet, sich von Herzen ihm ergibet.
O wohl dir! Glaube mir: endlich wirst du droben ohne Sünd ihn loben.